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Künstler: Led Zeppelin

Album: Houses of the holy

Erscheinungsjahr: 1973

Anspieltipp: Over the hills and far away

Autor: Markus

Led Zeppelin haben den Spirit der 70er Jahre Rockmusik geprägt wie kaum eine andere Band. Auch ihr immenser Einfluss auf heutige Veröffentlichungen im harten Gitarrensektor ist schwerlich bis überhaupt nicht zu leugnen. Noch immer nennen Musiker jeglicher Coleur die Band als Bestimmungsgröße für ihren Sound und huldigen bahnbrechenden Kompositionen wie „Since I’ve been loving you“, „Immigrant song“ oder nicht zuletzt der Hymne einer ganzen Generation „Stairway to heaven“. Fragt man Fans der Band nach ihrem Lieblingsalbum dieser Ausnahmeformation, so fällt meistens die Wahl auf eines ihrer ersten vier in der Zeit zwischen 1969 und 1971 entstandenen Alben. Alle Platten, die nach diesen Alltime Klassikern aufgenommen wurden, haftete der Vorwurf an, die Band würde auf diesen endgültig ihren Faden verlieren und statt gute Songs zu schreiben lediglich ihr Ego befriedigen. Warum also befasst sich der Verfasser dieser Zeilen mit dem 1973 erschienenen Album „Houses of the holy“, anstatt sich hungrig auf die vier vorangegangenen Veröffentlichungen zu stürzen?

Die Antwort auf diese Frage liegt in der Tatsache begründet, dass auch ich mich anfangs mit diesem Output äußerst schwer getan habe, jetzt aber nur noch Begeisterung für dieses Werk kenne, wenngleich es kein reinrassiges Rockalbum geworden ist.  Stattdessen experimentieren Led Zeppelin auf „Houses of the holy“ mit Funk und Folk Einflüssen, stellen diese sogar häufig in den Vordergrund ihrer Kompositionen und kreieren ein einzigartiges Sounderlebnis, dass erst einmal ergründet werden möchte. Klang der unmittelbare Vorgänger „IV“ noch relativ straight und nachvollziehbar, wirkt das 73er Machwerk zunächst wenig fassbar und geradezu nebulös. Hat man die einzigartige Atmosphäre, die das Album auszeichnet allerdings erst einmal in sich aufgesogen, betören die beim ersten mal Hören noch als kontrovers aufgenommenen Klanggerüste den Konsumenten von Beginn bis zum Ende der Platte. Egal ob man den fast beschwingt daherkommenden Opener „The song remains the same“, das etwas leichter durchschaubarere „Over the hills and far away“ oder das verzwickte und sehr Funk lastige „The crudge“ herausgreift, die enormen kompositorischen Fähigkeiten der Truppe blitzen zu jeder Sekunde auf. Auch das vollends banduntypische als Single veröffentlichte „D’yer Mak’er“ weiß zu gefallen und wartet überdies mit einer gehörigen Portion Humor auf, während „No quarter“ eine mysteriös anmutende, absolut faszinierende Komposition geworden ist.

Led Zeppelin waren nie eine Band, die sich auf einen Stil hätte limitieren lassen. Daher ist es auch nur zu verständlich, dass sich die Formation nach dem Megaseller „IV“ anderen Einflüssen öffnete und ein Album herausbrachte, welches bis dato nicht gekannte Seiten der Band nach außen kehrte. Beschäftigt man sich etwas intensiver mit „Houses of the holy“ wird man schnell feststellen, dass die Truppe diesen Weg wählen musste, um den Weg in die drohende kreative Sackgasse abzuwenden. Meinen bedingungslos lobenden Worten darf übrigens entnommen werden, dass ich die Platte mittlerweile bei allem gebotenen Respekt für die Vorgängeralben für die großartigste der Zeppeline halte.

 

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